Additional notes in German by Genevieve Geffray, head librarian of the Mozarteum: Am 7. Juli 1770 kundigt Leopold Mozart seiner Frau in Salzburg an: "wir wollen morgen eine Neuigkeit erfahren, die, wenn sie wahr ist euch in verwunderung setzen wird. Es soll namlich der Card: Pallavicini ordre haben vom Pabst dem Wolfg: ein ordenskreutz und Diploma zu uberreichen." Drei Tage spater, weiss der stolze Vater: "Es ist das namliche was der Gluck hat, und heist te creamus auratae Militiae Equitem etc, etc: er muss ein schones Goldenes Kreutz tragen, so er bekommen hat, und du kannst dirs einbilden wie ich lache, wenn alle zu ihm itzt Sgr: Cavaliere sagen hore." An diesem Tage schickte Leopold auch eine Kopie des (in lateinischer Sprache verfassten) papstlichen Breve. Mozart bekam diesen Orden in einem hoheren Rang als Gluck oder Ditters von Dittersdorf, dem des "vergoldeten Ritters", mit dem vor ihm nur ein Musiker - Orlando di Lasso - ausgezeichnet worden war. Das Original des Breve wurde wahrscheinlich 1778 vom Mozart mit dem Orden verloren, der darauf keinen Wert legte. Die Kopie lautet: "[...] Deshalb wollen wir wegen deiner aufrichtigen und treuen Ergebenheit gegen Uns und denselben Stuhl deine Verdienste mit wurdiger Gunstbezeugung unserer Gnade und Wohlgatigkeit begleiten. Indem wir im Hinblick darauf von allen Strafsentenzen der Exkommunikation, des Interdiktes und anderen kirchlichen Verurteilungen, Zensuren und Strafen, die von einem Menschen oder von Recht irgendwie verhangt worden sind, wenn du solche dir etwa zugezogen hast, dich lossprechen und also davon losgesprochen erklaren, sind wir geneigt, dein durch andere uns uberreichtes Bittgesuch zu erfallen. Wir ernennen und machen dich, von dem wir wissen, dass du von fruhester Jugend an in sussester Weise im Cembalospiel dich ausgezeichnet hast, kraft der Autoritat des Apostolischen Stuhles mit gegenwortigem Breve zum Ritter des goldenen Sporns und reihen dich gern in die Zahl der Ritter dieses Ordens ein [...]." Das Portrat "Mozart als Ritter vom Goldenen Sporn" ist eine 1925 im Auftrag der Internationalen Mozart-Gemeinde von Antonio Mario Nardi verfertigte Olkopie nach dem Original im Civico Museo Bibliografico Musicale in Bologna. Das Portrat wurde vor Mozarts Abreise nach Paris 1777 fur Padre Giambattista Martini gemalt und im Dezember nach Bologna durch die Handelsfirma von Sigmund Haffner geschickt. Es zeigt Mozart mit dem Orden (Stern an rotseidenem Band) vor einem "Clavier" stehen, und Leopold Mozart versicherte Padre Martini, "che e rissomigliantissimo - I'e tal quale". Ein erstes Portrat Mozarts als Ritter vom Goldenen Sporn soll nach der ersten Reise nach Italien (1771) fur die Philharmonische Akademie zu Bologna von einem anonymen Maler gemacht worden und in spaterer Zeit verloren gegangen sein. Es kann sich aber in keinem Fall um das "Original" dieses Bildnisses handeln, das sechs Jahre spater - als Mozart schon erwachsen war - als "sehr ahnelnd" von Leopold beschrieben wird.